Hühners FAQ

Küken

   

 

 

 

Wie entsteht die Farbe der Eierschale ?

  

Die Farbe der Eier ist genetisch bedingt. Es gibt neben weißen oder braunen auch grünliche oder rötliche Eiern. Die verschiedenen Färbungen kommen durch Einlagerung unterschiedlicher Farbpigmente in die Kalkschale zustande. Sie  werden aus einer besonderen Schalendrüse abgegeben. Rote Pigmente stammen aus dem Blut, gelbe aus der Galle. Beide Farbpigmente vermischen sich und dabei entsteht ein Braunton. Bei weißen Eiern werden keine Farbpigmente in die Schale eingelagert.

 

 

Wie lagen muss ein Ei bebrütet werden bis das Küken schlüpft ?

  

Das Küken im Ei benötigt für dies gesamte Entwicklung 21 Tage. Wenn die  Temperatur etwas zu niedrig war, womöglich auch 1 - 2 Tage länger.

 

 

Was bedeutet "schieren" ?

  

Schieren ist eine Methode, mit der das Innere von Eiern beurteilt werden kann. Der Begriff stammt aus dem Niederdeutschen und bedeutet durchleuchten. Dieses Durchleuchten dient vor allem dazu, unbefruchtete oder abgestorbene Eier zu erkennen, um sie von denen mit gut entwickelten Embryonen zu trennen. Die Eier werden zu diesem Zweck meist in einem abgedunkelten Raum auf eine sogenannte Schierlampe gelegt, wodurch im Durchlicht Strukturen im Inneren des Eis sichtbar werden, ohne das Ei dabei zu erhitzen. (Wikipedia - schieren)

 

 

Botschaft aus dem Ei

Auszüge aus dem Artikel: Botschafen aus dem Ei - Spiegelartikel 8/1964

 

"Es war zwei Stunden vor Mitternacht. Der Landarzt Dr. Erich Baeumer saß an seinem Schreibtisch, las und schrieb. Plötzlich vernahm er ein Geräusch: ein rhythmisches Ticken und Kratzen, darin ein dünnes Piepsen. Baeumer horchte auf. Es war die Botschaft, auf die er den ganzen Abend gewartet hatte: Sie kam aus einem Hühnerei.

Was der technisch versierte Landarzt mit Mikrophon und Lautsprecher aus einem bebrüteten Hühnernest übertragen hatte, waren die ersten Lebenssignale eines noch ungeschlüpften Kükens. Prompt wurden sie von der brütenden Glucke beantwortet - mit drei Vokabeln aus der Hühnersprache, deren Bedeutung Huhn-Horcher Baeumer untrüglich zu identifizieren wußte: "Gluckgluck"  (Fühlungaufnahme), "Tucketucktuck" (Locken zum Futter) und "Orrrorrr" (Laut zum Beruhigen von Küken). " ......

"Baeumer, der mit Land-, Zier- und Zwerghühnern lebte und ihre Lautäußerungen auf zahlreichen Tonbändern eingefangen hat, konnte außerdem nachweisen:

- Das Gespräch unter Hühnern beginnt schon in der Eierschale;

- Hühner aller Rassen und Nationen sämtlich Nachfahren des indischen Bankivahuhns - sprechen eine gemeinsame Sprache. Der einzige Unterschied liegt in der Tonhöhe." ......

"Insgesamt konnte der hühnerkundige Mediziner den Küken, Hennen und Hähnen dreißig verschiedene Laute ablauschen und die jeweilige Bedeutung ermitteln." ...

Im Unterschied zur Menschensprache, so ermittelte Baeumer, ist die Hühnersprache angeboren." ...... "Das Vokabular braucht nicht erlernt zu werden und beschränkt sich auf das, was für das nackte Hühnerleben wichtig ist. Küken, die kurz vor dem Schlüpfen in der Schale piepen verstehen offenbar schon den Warnlaut ihrer Artgenossen: Wenn sie ihn hören, verstummen sie augenblicklich rund für längere Zeit.

Beim Alarm unterscheiden die Hühner zwischen Luft- und Bodenfeinden und ihnen unbekannten, verdächtigen Erscheinungen ("rääh"). Der Luftalarm staffelt sich in mehrere Dringlichkeitsstufen. Ein plötzlicher überfall von einem  Raubvogel wird mit "korr", "kirr" oder "kju" gemeldet, worauf alle Hühner Hals über Kopf in Deckung flüchten.

Das Hühnergackern klassifiziert Dr. Baeumer in ein "kleines" und ein "großes" Gackern. Während das kleine Gakkern ("Gack-gack-gackgack-gack") die Annäherung eines Bodenfeindes ankündigt, ist das große Gegacker eine Art Entwarnung oder Entspannung nach vorausgegangener Aufregung ("Ga-ga gaak-ga-ga-gaak").

Eine Abart des großen Gackerns ist das sogenannte Legegackern. Baeumer glaubt, daß es auf die Zeit zurückgeht, da Hennen ihre Eier abseits in verborgene Nester legten. "Ursprünglich" deutet der Huhn-Lauscher, "mögen Hennen, die vom Nest kamen und nun allein waren, ängstlich gegackert haben; des Hahnes Antwort ließ sie die Gefährten finden, das wurde bleibende Verhaltensweise."

Bei manchen Haushuhnformen, die unter dem Schutz des Menschen "mehr und mehr geschwätzig" wurden, habe sich diese Verhaltensweise dann so ausgeprägt, daß die Hennen bereits gakkern, wenn sie sich auf den Weg zum Nest machen. Baeumer: "Heute ist Legen und Gackern fest miteinander verkoppelt."......

"Mit den Lebensgewohnheiten und Verhaltensweisen seiner eigenen Artgenossen ebenso vertraut wie mit den Besonderheiten seines Hühnervolks, bemerkte Baeumer überraschende soziale Parallelen: "Die Rangordnung innerhalb unserer Gesellschaft unterscheidet sich gar nicht so sehr von der im Hühnerhof; auch wir markieren die Grenzen unseres 'Reviers', drohen mit Krieg und brechen erobernd in fremdes Gebiet ein; auch wir kämpfen um 'Weibchen', Nahrung und die besten 'Nistplätze'."

Ähnlichkeiten zwischen Huhn und Mensch offenbarten sich dem Arzt und Hühnerhalter auch bei der Erforschung der Sprachgewohnheiten des Federviehs. Baeumer: "Hähne lügen nicht selten. An leeren Stellen täuschen sie durch Locken und Hinweise Futter vor; dann kacken sie eine arglos herbeigelaufene Henne, um zu kopulieren."

 

Dr. Erich Baeumer: "Das dumme Huhn - Verhalten des Haushuhns"

 

  

 

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