Eiers Aufbau
Das Hühnerei ist eine faszinierende Sache. Es bietet größt möglichen Schutz bei kleinst nötigem Aufwand. Die Form des Eis leitet einwirkende Kräfte geschickt ab, so dass eine große Energieleistung erforderlich ist, um das Ei von außen zu zerstören. Von innen ist dagegen weit weniger Kraft erforderlich, um die Eischlae zu sprengen, was es dem Küken ermöglicht, aus dem Ei heraus zu kommen. Aber das Ei hat noch mehr bemerkenswerte Eigenschaften .....
Die Schale des Eis:
Die Schale des Eis wird von einer feinen glänzenden Oberhaut umhüllt die sich samtig und weich anfühlt, die Kutikula. Diese besteht aus zwei Schichten die fest mit der Eischale verbunden sind und setzt sich zu einem großen Teil aus Proteinen zusammen. Sie hat antibakterielle und antifungizidale Eigenschaften, so dass sie das Eindringen von Erregern und Bakterien in das Innere des Eis verhindert. Ebenso schützt diese Haut vor zu schnelle Austrocknung.
Die unter der Haut liegende poröse Schale besteht im wesentlichen aus Kalciumkarbonat (Kalkspatkristallen) und Proteinfasern im Verhältnis 50 : 1. Diese Kalkschicht wird auf einer Membran angelegt. Die Eiweißfasern dieser Membran sind wie bei einer Matte miteinander verwoben. Bei einem Windei bildet sie die äußerste Schicht und ist gut zu erkennen. Sie ist zäh, leicht rau und dennoch flexibel. An der Innenseite ist die Kalkstruktur der Eierschale ziemlich lose und schwammähnlich aufgebaut. An der Außenseite ist sie sehr dicht und fest. Das Kalziumkarbonat wird auf der Innenseite locker und körnig angelegt, weil das Embryo diese Schicht gebraucht, um seine Knochen zu bilden. Die äußere Schale ist dagegen viel dichter und stärker, weil ihre Hauptaufgabe der Schutz des Eis ist.
Die Eierschale hat bis zu 10.000 Poren die einen optimalen Gasaustausch zwischen Eiinnerem und Außenwelt ermöglichen und sie regulieren die Wasserverdunstung. Die meisten Poren sind am stumpfen Ende des Eis. Sie sind mit Proteinfasern gefüllt und erschwere damit ebenfalls das Eindringen von Mikroorgansimen. Dicht unter der Schale liegt die innere Schalenhaut und direkt danach kommt die Schalenmembran. Auf der stumpfen Seite des Eis bilden Schalenhaut und Schalenmembran eine Luftkammer. Aus dieser Luftblase bezieht das Küken seine erste Atemluft kurz bevor es schlüpft.
Die Eierschale ist sehr stabil, weil der Aufbau auf eine besondere Weise angelegt ist. Die Schale besteht sie aus vielen kleinen Säulen, so genannte Kristalle. Davon liegen sehr viele direkt nebeneinander. Das kann man mit Stäbchen vergleichen. Drückt man von oben auf ein Stäbchen, kann es leicht kaputt gehen. Liegen aber viele Stäbchen direkt nebeneinander, hält das Ganze viel Druck aus und so entsteht ein stabiles Gewebe. Dazu kommt die gebogene Schalenform. Das ist die stabilste Form die es gibt. Der Grund dafür ist, dass eventueller Druck durch die Rundung über die ganze Ei-Form verteilt wird. Diese ovale Form des Eis bewirkt zusätzlich, dass das Ei auf einer schrägen Fläch nur im Kreis rollt und somit nicht herunter fallen kann.
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Die Luftkammer:
Um das Innere des Eis liegen zwei Häute die lose miteinander verbunden sind. Die äußere ist mit der Eischale fest verbunden. Auf ihr wurde die Schale ursprünglich angelegt. Da der Eiinhalt durch Verdungstung und Nutzung durch den Embryo zusammenschrumpft, trennen sich die beiden Häute am stumpfen Ende und es entsteht die Luftkammer. Diese ist auch im unbebrütetem Ei schon angelegt, allerdings noch verhältnismäßig klein. Diese Luftkammer ist lebenswichtig für die Entwicklung des Embryos. Sie ermöglicht die Verdunstung innerhalb des geschlossenen Systems, bietet Raum für die Bewegungen vor dem Sclupf und enthält die Luft für die ersten Atemzuge des Kükens im Ei bevor es die Eischale durchstößt. Die Größe der Luftblase steigt mit zunehmender Burtdauer an.
Das Eiklar:
Das Eiklar oder Eiweiß besteht aus unterschiedlich dick- und dünnflüssigen Bereichen. Es dient dem Schutz und enthält für den wachsenden Embryo wichtige Stoffe wie Wasser, 40 verschiedene Proteine, Elektrolyte, Spurenelemente und wasserlösliche Vitamine. Das Eiklar ist das Hauptdepot für den Embryo und wir während der Brutperiode vollständig aufgebraucht.
Die Hagelschnüre:
Im Eiklar liegen auch die spiralförmig in sich gedrehten Hagelschnüre die den Dotter verankern. Sie bestehen selber aus dickflüssigem Eiklar. Die Hagelschnüre sind in entgegengesetzter Richtung aufgewickelt. Wenn das ganze Ei gedreht wird, dreht sich das Eigelb in einem kleinen Becken von flüssigem Eiklar und die eine Hagelschnur wickelt sich auf, während die andere sich abwickelt. Wenn das Ei immer in die selbe Richtung gedreht wird, wickelt sich das eine Halteband immer weiter ab und das andere wo weit auf, dass die Struktur reißt, was den Tod des Embryos bedeutet.
Der Eidotter:
Der Dotter ist eine durchgehende Kugel und besteht nur aus einer einzigen Zelle. Er ist damit die größte bekannte biologische Zelle überhaupt. Er wir von der Dottermembran umgeben und beinhaltet zwei Bereiche: Erstens das Zytoplasma der Eizelle das auch Bildungsdotter genannte wird. Dieses Zytopalsma bringt den Embryo hervor. Der zweite Teil ist der Nahrungsdotter. Das ist eine fettige Struktur die Nährstoffe zum Aufbau des Bildungsplasmas und zur Ernährung des Embryos bereit hält. Der Nahrungsdotter wird auch Eigelb genannt, weil es durch fettlösliche Carotinoide gelb gefärbt ist.
Auf dem Bildungsdotter liegt die Keimscheibe mit dem Keimbläschen. Die Keimscheibe ist entweder die unbefruchtete Eizelle der Henne, oder die vom Spermer befruchtete Eizelle und somit der Beginn des neuen Lebens. Unter der Keimscheibe bildet sich ein flacher Hohlraum. Die Ränder der Keimscheibe liegen eng am Dotter an und breiten sich allmählich über das unbedeckte Dotterfeld aus. Nachdem das Ei vom Huhn gelegt wurde, stellt sich bis zur Bebrütung eine kurze Entwicklungspause ein. Danach spalten sich im Bereich des Scheibenhohlraumes Zellen ab die ein zweiblättriges Keimblatt bilden. Durch weitere Zellteilungen und -differenzierungen entsteht der Embryo, der am Ende der Brutzeit voll entwickelt ist. Die Keimscheibe ist so angelegt, dass sie sich immer nach oben dreht, gleichgültig in welcher Lage sich das Ei befindet. Das macht es erforderlich, dass Brutei regelmäßig zu wenden, weil sonst die Keimscheibe an der Schalenhaut anhaften würde, was eine Weiterentwicklung des Embryos verhindert.
Der Dotter bildet eine Nahrungsreserve für die Entwicklung des Embryos. Allerdings wird der größte Teil des Dotters nicht während der Burtzeit aufgebraucht, sondern vor dem Schlupf in die Bauchhöhle des Küken eingezogen und ermöglicht ihm in den ersten Tagen das Überleben.
de.wikipedia.org/wiki/Vogelei
- Kalkschale
- Schalenhaut
- Schalenmembran
- Chalaza (Hagelschnur)
- äußeres Eiklar (dünnflüssig)
- mittleres Eiklar (dickflüssig)
- Dotterhaut
- Bildungsdotter
- Keimfleck ("Hahnentritt")
- gelber Dotter
- weißer Dotter
- inneres Eiklar (dünnflüssig)
- Chalaza (Hagelschnur)
- Luftkammer
- Kutikula
Links zum Thema Ei-Aufbau:
www.rund-ums-ei.at
www.food-facts.uni-kiel.de
eierhof-backhaus.de
guido-flohr.net/archive/huehnerei.html
www.projekt.didaktik.mathematik.uni-wuerzburg.de
home.arcor.de
Literatur zum Thema Ei-Entstehung:
Beate und Leopold Peitz / Wilhelm Bauer
"Hühner in meinem Garten - Alles über Haltung und Ställe"
Ulmer Verlag, Stuttgart 2012
Hellmut Woernle / Silvia Jodas
"Geflügelkrankheiten"
Ulmer Verlag, Stuttgart 1994, 3. Auflage
Dr. A. F. Anderson Brown
"Kunstbrut - Handbuch für Züchter"
Verlag M. & H. Schaper, Hannover 1988