Hühners FAQ 
 Gesundheit
    
 
 
  
  
Wozu ist die Mauser gut und was muss man beachten ?
    
Bei der Mauser wird das gesamte Federkleid erneuert. Das ist wichtig, denn ein mangelhaftes Federkleid kann die wichtige Wärmeisolierung nicht mehr garantieren. Es kann den Körper vor Verletzungen und Nässe nicht mehr  schützen und ein unvollständig ausgeprägtes Federwerk macht langsam und damit anfälliger für Beutegreifer. Die Mauser ist alljährlich notwendig, damit alles optimal funktionieren kann. Das alles bedarf einer enormen Stoffwechselleistung. Viele Leistungen werden reduziert und die Eierproduktion wird eingestellt, um für die Mauser genügend Energie aufzubringen. Der Organismus arbeitet hauptsächlich für ein schnelles und vor allem gutes neues Federkleid.
Um die Mauser optimal zu unterstützen braucht das Huhn besondere  Nährstoffe:. Vor allem die beiden limitierenden Aminosäuren Methionin und Lysin ebenso wie Biotin. Das alles ist enthalten in Grünfutter, Beeren und Früchte, Sämereien, tierisches Eiweiß und Bierhefe. Man kann auch Zusatzpräparate aus dem Fachhandel zufüttern die man in das Trinkwasser einmischen kann. Allerdings trinken die Tiere diese Mixtur oft nicht gerne. Eine Alternative ist es, in dieser Flüssigkeit trockenes Brot einzuweichen. Das nehmen die Hühner im allgemeinen sehr gerne.
    
Zum Teil entliehen aus: "Hühner gehen in die Mauser" von Michael von Lüttwitz  
www.vzv.de (Fachartikel-Mauser)
 

  
Welche Bedeutung hat die Darmflora ?
  
  Der Darm spaltet das Futter auf damit die Nähr- und Vitalstoffe in den Körper gelangen können, was für die Erhaltung, das Wachstum und die Leistung grundlegend ist. Der Darm soll den Körper aber auch vor Giften und gefährlichen Keimen schützen. Werden diese schädlichen Stoffe vom Huhn aufgenommen und vom Darm rechtzeitig erkannt, reagiert er mit Durchfall, so dass die Giftstoffe schnellst möglich entsorgt werden. Durchfall ist also zuerst eine sinnvolle Abwehrmaßnahme. Der Darm ist aber nicht nur für die Futterverwertung unerlässlich. 70% der immunaktiven Stoffe die für die generelle Abwehr von Krankheitserregern bedeutsam sind befinden sich im Darm. Daher sollte man alles tun um die Verdauungsvorgänge zu unterstützen und das Gleichgewicht der Darmflora zu erhalten. Ohne gesunde Darmflora gerät zum Beispiel die Versorgung mit Vitamin B und K durcheinander, weil diese Vitamine von den Darmbakterien erzeugt werden. Ist die Darmflora zerstört ..... zum Beispiel durch vorschnell eingesetzt Medikamente ...... muss sie wieder aufbauen werden. Das dauert lange und gelingt oft nicht mehr vollständig. Schnell kann es so erneut zu Infektionen kommen. Eine intakte Darmflora bietet den sichersten Schutz vor Krankheitskeimen.
    
          vollständiger Artikel von Manfred Kohnert unter: www.sv-sussex.de
 

  
 Woran erkenne ich eine gesundes Tier ?
      - glattes, glänzendes Gefieder ohne kahle Stellen
      - munter und bewegliche Tiere, nicht apatischs Huckeln oder ständiges hektisches Kratzen
      - keine Verschmutzungen um die Klarke
      - klare lebhafte und glänzende Augen
      - satt roter Kamm und Kehllappen
      - die Beine glatt mit eng anliegenden Schuppen ohne rauhe Verkrustungen
      - klar geformte, relativ feste Kotbällchen und kein Durchfall
      - unter den Federn dürfen keine Milben oder ähnliches krabbeln, kleine dunkele oder rote Punktchen
  
 
  
 Woran erkenne ich eine krankes Tier ?
      - Ein Tier sitzt alleine in der Ecke und nimmt nicht mehr am sozialen Leben der Gruppe teil
      - Ein Huhn plustert sein Gefieder auf, zieht meistens den Hals zum Körper und steht oder ruht die meiste Zeit
      - Keine Nahrungsaufnahme / Wasseraufnahme, Gewichtsverlust
      - Die Augen wirken matt, verschleimt o.ä. krankhaft
      - Das Huhn röchelt, bekommt schlecht Luft oder schnappt nach Luft
      - Aus der Nase tritt Flüssigkeit / Schleim / Blut aus, Verkrustungen sind zu sehen
      - Es sind Geschwülste am Tier zu sehen oder zu ertasten
      - Die Schnabelfarbe verändert sich ins Weißliche/Bläuliche
      - Es ist Durchfall oder veränderter Kot festzustellen
      - Ein Tier läuft eindeutig gestresst durch den Stall
      - Es sind äußerliche Verletzungen festzustellen
      - Federn fallen vermehrt aus
      - Tiere lahmen
  
 Zum Teil entliehen aus: Füherkennung und Behandlung bei Wachteln
  
 
  
Was ist Legenot und was kann man dagegen tun ?                   
      
 Legenot ist eine Krankheit, die bei Hühnern und anderen Vögeln vorkommen kann. Das Ei findet nicht   den Weg aus dem Körper der Henne hinaus. Steckt das Ei im Legedarm oder  der Kloake fest und wird dieser Zustand nicht vom Hühnerhalter erkannt und behandelt,   so führt die Legenot unweigerlich zum Tod des Huhns.
  
 Ursachen
 Legenot kann  verschiedene Ursachen haben. Die Eier können zu groß sein und stecken bleiben. Oder die Eier haben eine zu weiche Schale. Es kann eine
 Entzündung des Eileiters vorliegen. Auch eine Mangelernährung kann ursächlich für Legenot sein. Ein Mangel von Vitaminen oder Mineralstoffen kann Legenot bedingen. Bei  Hühnern in Außengehegen kommt es vor, dass Legenot wegen  zu großer Kälte auftritt. Auch niedrige Luftfeuchtigkeit kann sich negativ bemerkbar machen. Schließlich haben auch dicke Tiere und Hühner die zu häufig Eier ablegen Probleme bei der Eiablage. 
  
 Symptome
 Eine Henne, die unter Legenot leidet ist an der "Pinguinhaltung"  zu erkennen. Sie sitzen aufrecht und versuchen das Ei heraus zu pressen.   Beim Legeversuch gehen oft große, dünne Kotballen ab. Manchmal sind  diese mit Blut vermischt. Durchfall kann auch eine Folge davon sein. Zu Beginn sind die Tiere nervös und ruhelos.  Häufiger Wechsel des Sitzplatzes ist ebenso typisch wie der Versuch die  schmerzende Unterleibsgegend zu entlasten. Beim Betasten des Unterleibs ist das Ei oft gut zu spüren. Dauert die Legenot länger an, werden die Tiere still und apatisch. Sie sitzten teilnahmslos in der Ecke. Sie fressen nicht mehr und magern ab. Sie plustern sich auf und lassen die Flägel hängen. Der Legedarm ist eventuell sogar schon hervorgetreten und demnach massiv entzündet und verkote.
  
 Behandlung
 Oft  hilft schon eine Behandlung mit Wärme und einer Erhöhung der  Luftfeuchtigkeit. Um das Rutschen der Eier zu erleichtern kann man in  die Kloake der Tiere auch eine Flüssigkeit träufeln. Hier bietet sich  Rizinusöl an.
 Durch einen Öleinlauf oder durch eine Spülung mit einer warmen möglichst Desinfektionslösung kann das Ei häufig entfernt werden. Man kann zudem versuchen das Ei mit einer Bauchmassage vorsichtig zu lösen. Sollte der Legedarm bereits hervorgetreten sein, meistens massiv  entzündet, rot und verkotet ist es wohl am  Besten ist das Tier zu erlösen. Das Tier leidet unter starken Schmerzen und das Zurückschieben  des Legedarmes ist in diesem Stadium unmöglich und ist Quälerei. Der  Legedarm ist zudem schon massiv     verschmutzt. Die Tiere gehen meist wenige Stunden oder Tage später ein.
    
siehe auch: mein-gute-tierartzt.de
 
  
   
 Wie erkenne ich eine Eileiterentzündung ?
  
Leider kommen Eileiter- und Eierstockentzündungen bei Rassehühnern sehr häufig vor. Die Tiere sind überzüchtet und auf Hochleistung getrimmt ..... auch die Zwerghühner. Das Führt zu einer Überlastung der Legeorgane, so dass diese nach einigen Jahren überlastet und "verbraucht" sind und krank werden. Wenn das Huhn Glück hat, legt es einfach keine Eier mehr ..... wenn es Pech hat entzünden sich die Organe und das Huhn stirbt.
 
 Symptome
 - Fließeier, Windeier
 - verschmutztes Gefieder am Unterbauch (Kloake)
 - Nachlassen der  Legetätigkeit
 - gerötete Schleimhaut mit gelblicher Flüssigkeit
 - Veränderungen der Eiform sowie Aussehen der Schale
 
 Behandlung
 - Waschung und Spülung der Kloake und des unteren Eileiterabschnittes mit  lauwarmem Salzwasser (2-4 TL auf ¼ l Wasser)
 - Sulfonamide oder  Antibiotikergabe
 
  
  
 Was kann ich gegen Milben tun ? 
    
 Milben  gibt es in verschiedenen Arten und Ausführungen. Alle saugen sie das  Blut der Hühner und können, wenn man nichts gegen sie unternimmt,  durchaus lebensbedrohlichen Schaden beim Huhn anrichten. Die meisten  Milben kommen in der Nacht über die Sitzstangen und gehen wieder, wenn  sie satt sind. Sie bleiben also nicht unbedingt auf dem Huhn sondern  kommen nur zu den Mahlzeiten ...... Drive-In sozusagen. Milben vermehren  sich vor allem im Frühjahr explosionsartig und können einen Stall  regelrecht verseuchen. Man kann sie als kleine rote oder schwarze Punkte  auf dem Huhn oder an der Stallwand .... oder wenn man Pech hat auch auf  den eigenen Händen krabbeln sehen.
  
 Symptome am Tier:
      - blasser Kamm
      - rote oder schwarze krabbelnde Pünktchen auf der Haut
      - Nervosität und Stress
      - häufiges Kratzen
      - Entzündungen der Haut
      - reduzierte Legeleistung
      - Tod
  
 Abhilfe schaffen Nackentropfen und Milbenpulver.
  
 An Milbenpulver kann ich  AGRINOVA  Milbenfrei empfehlen.  Das Zeug wirkt  mechanisch, so dass keine Resistenzen  entstehen  können. Es besteht aus feinstem  Silikatstaub und zerscheuert die  Gelenke und Panzerplatten der Schädlinge, so  dass diese austrocknen.  Man stäubt damit den Stall ein, vor allem die  Legenester, alle Ritzen  und die Auflageflächen der Sitzstangen.  Man kann damit auch die Hühner   selber einpudern oder das Pulver ins Staubbad geben.
 
 
 PyriSec von AGRINIVA  ist eine Erweiterung dieses Präparates und enthält zusätzlich zum  Silikatstaub ein schnell wirkendes Kontaktgift. Es ist als  Sofortmaßnehme geeignet, wenn die Milben schon im Stall sind.  Gleichzeitig wirkt es langfristig und präventiv ... tolle Sache.
  
 Die  Nackentropfen sind eigentlich für Brieftauben gedacht, funktionieren  aber auch beim Huhn sehr gut. Sie vernichten die Milben direkt am Tier,  wenn es schon befallen ist. Das Präparat hat aber in der Regel keine  langanhaltende Wirkung. Man tropft einfach 2-3 Tropfen direkt auf  die nackte Haut oder auf die Beine. Damit ist das Huhn die Untermieter  los, die als Dauergast doch unter den Federn geblieben sind. Das ist  eine wichtige Sofortmaßnahme und auch zwischen durch immer mal wieder  empfehlenswert.
    
siehe auch: mein-guter-Tierarzt.de
  
 
 Was sind Kalkbeine ? 
     
 Kalkbeine werden die Hühnerbeine genannt, wenn die Hautschuppen wie Borke hochstehen und aussehen, als wären die Beine mit Kalkschichten überzogen. Grund hierfür sind winzige Grabmilben, die sich unter die Hautschuppen setzten, diese lockern und aufrichten und dort Entzündungen hervorrufen. Normale Präparate gegen Milben helfen hier nicht wirklich. Man kann die Beine aber täglich mit Parafinöl oder Ballistolöl einreiben. Das erstickt die Milben und pflegt gleichzeitig die Haut. Ein tägliches Fußbad mit lauwarmen Wasser und etwas Ballistolöl darin funktioniert auch gut. Die Füße sollten zehn Minuten im Wasser einweichen, damit sich die Borke löst. Auf jeden Fall braucht man Ausdauer und Geduld. Die Behandlung muss relativ lange durchgeführt werden, damit die Milben dauerhaft verschwinden.
 
 
  
Können Hühner Würmer bekommen ? 
     
 Ja! Und man sollte 2-3 mal im Jahr etwas dagegen tun. Ich bekommen von meinem Tierarzt das Medikament Concurat - L 10%.  Das Pulver löse ich in Wasser auf und weiche trockenes Brot darin ein.  Das fressen die Hühner sehr gerne und ich bin mir sicher, dass alle  etwas davon abbekommen haben. Beim Trinkwasser weiß ich das nie so  genau. Nach der Behandlung darf man allerdings die Eier einige lang Zeit  nicht essen.
  
 