Gäste Geschichten
Mittlerweile habe ich die einen oder andere wirklich schöne Geschichte von verschiedenen Hühner-Liebhabern und Zwerghuhn-Züchtern gehört. Die einen haben mich zum Schmunzeln gebracht, die anderen machten mich eher nachdenklich und wieder andere waren einfach nur erstaunlich und beeindruckend. Ich schreibe diesen kleinen Begebenheiten hier auf ..... wenn ich darf. Vielleicht erfreuen sie den einen oder anderen ebenso wie mich.
Der Hahn Olaf ist tot.
Er starb am 14.10.2014 INNERHALB unseres Geheges. Die Tür zu diesem kleinen, mit Netz überdeckten Extra-Gehege steht gewöhnlich tagsüber offen. Ich kam zufällig dorthin, als die Täterin noch anwesend war. Sah also die Täterin, verschloss die Tür, eilte zum Haus und holte den Fotoapparat. Ich vergaß auch nicht, die Täterin, die ich ob ihres gewagten und gekonnten Angriffs durchaus sehr bewunderte, ordentlich zu schockieren: Ich habe geschrien und Scheinattacken ausgeführt. Sie war in Panik. Das sollte ihr eine Schock-Lehre sein, damit das wiederkommen nicht attraktiv erscheine. Dann aber, insgesamt etwa 10 Minuten nach der Entdeckung, ließ ich sie durch die geöffnete Tür wieder entfliegen.
Und unsere übrigen Hühner: Alle zehn saßen IM Stall, den ich natürlich sofort verschloss. Und zwar saßen sie nicht nur einfach so im Stall, sondern stumm und still dicht gedrängt in den zwei winzigen Legeboxen, alle zehn.
In der folgenden Nacht war ich schlaflos und ärgerte mich sehr, dass ich den Schock für die wunderschöne Täterin nicht maximiert habe: z.B. die Hunde an den Zaun heranführen, sie dort “hetzen” und streben lassen. Sie sind ja sehr neugierig, und sie hätten dem fremden Vogel sicher psychisch sehr “zugesetzt”. Und dazu noch dies: Den Vogel hätte ich über Nacht dort eingesperrt lassen sollen.
Denn das war doch eine unvergleichlich kostbare Zufallsgelegenheit, die alle Hühnerbesitzer sich wünschen würden: nicht nur die Täterin am Leichnam antreffen, sondern auch noch als eine einsperrbare. Dass ich das nicht “ausgenutzt” habe, ärgerte mich. Und das, ohne ihr wirklichen Schaden zuzufügen, “nur” eben Maximalschock. Denn ich muss nun ja befürchten, dass die Habichtsfrau das Wiederkommen im Hinterkopf hat. die ist ja nicht doof.
Ich habe am Abend des Hahn-Todes beim Züchter einen neuen Hahn gekauft, der nun seine erste Nacht bei den Hennen hatte. Zur Gewöhnung ist erst mal mindestens ein tag Stallhaft angesagt und danach mehrere Tage Einschluss im Extragehege.
von Familie Walther
Sterbebegleitung für ein Huhn
Unsere Vuvu war ein ganz besonderes schwarzes Seidenhuhn. Sie hat bei ihrem Herrle auf dem Bauch geschlafen und war die Gutmütigkeit in Person. Leider lebt Vuvu nicht mehr. Als ich eines Tages in den Stall gekommen bin, habe ich schon gesehen dass Vuvu nicht mehr lange leben wird. Ich habe sie von ihrem Schlafplatz runter gehoben und sie ist in eine Ecke gegangen. Alle anderen Hühner haben im Halbkreis um sie herum gestanden und haben sie begleitet. Ein Huhn war direkt an Ihrer Seite. Mehrfach habe ich nach ihr geschaut. Als die anderen Hühner wieder im Garten waren wusste ich, dass Vuvu gestorben ist.
von Ingrid Petschler
Prinz Charles schätzt Altenglische Zwerg-Kämpfer
Ein sehr netter Zwerghuhn-Mensch aus Bielefeld ist aktiv im Sonderverein der Zwerg-Plymouth-Rocks und züchtet diese Hühner in silberfarbig gebändert. Er konnte mir leider keine Bruteier schicken, dafür hatten wir ein langes und sehr unterhaltsames Telefonat. Er erzählte mir, dass er auch Altenglische Zwerg-Kämpfer züchtet und dass er in England war und sich dort mit Prinz Charles über diese Tiere unterhalten hat. Prinz Charles sei sehr freundlich gewesen, überaus interessiert und durchaus gut über Hühner informiert. Also Zwerghuhn-Züchter kommen ganz gut herum in der Welt und sind offensichtlich überall gerne gesehene Gäste ...... sogar am englischen Hof. Wirklich beeindruckend !!!
von einem Zwerghuhn-Züchter aus Bielefeld
Henriette die Superhenne
Ich hatte vor vielen Jahren einen Bioland-Ziegenzuchtbetrieb und "so ganz nebenbei" auch noch so ca. 80 Hühner: Australorps ..... dann bekam ich eine Wyandotte mit Namen Henriette geschenkt. Ein recht altes Huhn, das nicht mehr legte. Die Henne bekam ich von einem damaligen Nachbar-Bauern, der meine Hühnerhaltung "bewunderte". Ich weiss leider nicht, wie alt sie damals war, ich hatte sie aber dann noch ca. 6 Jahre lang als äußerst liebe und handzahme Brüterin und Gluckenführerin. Sie führte bis zu 20 Küken, ohne dass jemals eines gefehlt hätte. Ich hatte ihr immer wieder Eier meiner Australorps untergeschubst und sie brütete und gluckte mit Hingabe. Nachdem ich dann zwei weiße Gänse geschenkt bekam und sie mit in den 800 m2 großen Auslauf gesteckt hatte, haben diese beiden leider dafür gesorgt, dass Henriette die Brutaufgabe nicht mehr tun wollte, nachdem sie von den beiden böse gebissen wurde. Sie verstarb in meinen Armen als uralte Superhenne, was mich damals sehr traurig gemacht hatte, denn sie war ein absolut treues, dankbares und zutrauliches Schoß-Huhn.
von Karin Zak