Therapie-Hühners

Therapie-Hühners

Das Thema tiergestützte Therapie ist vielen schon ein Begriff. Dass man für diese Therapieform aber auch sehr gut zahme Hühner einsetzten kann, wissen die meisten Menschen nicht. Ich habe auf diesem Gebiet leider noch keine Erfahrung. Aber ich führe hier einige Links auf die es sich anzusehen lohnt.

respekTIERt - Radiosendung über Therapiehühner von 2013

Tiergestützte Therapieverfahren sind alternativmedizinische Behandlungs-Verfahren zur Heilung oder zumindest Linderung der Symptome bei psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen und Behinderungen, bei denen Tiere eingesetzt werden. Dass die Auseinandersetzung mit Tieren Menschen in Ausnahmesituationen helfen kann, ist wissenschaftlich längst belegt.

Berichte, dass Tiere für therapeutische Zwecke eingesetzt wurden, gibt es bereits aus dem achten Jahrhundert. Auch Quellen aus dem 18. und 19. Jahrhundert berichten von Versuchen einer tiergestützten Therapie im psychiatrischen Bereich. Tiere dienen dem Menschen also nicht nur als Fleischlieferanten sondern können auch helfen und heilen. Und es müssen nicht immer Therapiehunde oder Delfine sein ...... Hühner gehen eben auch :)

Dabei wikren die Tiere auf vielschichtige Weise positiv auf den Menschen ein. Der Mensch erhält eine sinnvolle und verantwortungsvolle Aufgabe, indem er sich um die Hühner kümmert. Tiere können die Lebensqualität der Menschen steigern. Sie vermitteln unvoreingenommene Zuneigung, weil sie nicht werten oder vorverurteilen. Die allgemeine Ziele der tiergestützten Therapie sind von daher unter anderem:

die körperlichen, kognitiven und emotionalen Funktionen wiederherzustellen und erhalten
die Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Durchführung von Aktivitäten und Handlungen zu fördern
das Einbezogenseins in die jeweiligen Lebenssituation fördern
das subjektive Wohlbefinden verbessern
www.esaat.org/definition-tiergestuetzter-therapie

Außerdem haben Wissenschaftliche Studien unter anderem folgende Wirkungen der tiergestützten Therapie nachgewiesen:

Senkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz und Kreislaufstabilisierung
Muskelentspannung
Abnahme von Spastik
Besserung des Gleichgewichts
Ausschüttung von Endorphinen
Senkung des Schmerzempfindens
motorische Aktivierung & Muskulaturtraining
Förderung einer regelmäßigen Tagesstruktur
Ersatz gestörter Sinnesfunktionen, Führung und Leitung beeinträchtigter Personen (z.B. Blinde, Gehörlose, Rollstuhlfahrer)
Stabilisierung der Befindlichkeit, Förderung von positivem Selbstbild
Steigerung des Selbstwertgefühls und Selbstbewusstseins, antidepressive und antisuizidale Wirkung
verbesserte soziale Handlungskompetenz
wachsendes Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen
Motivationsförderung
www.tiere-helfen-heilen.de/3.html

Wenn man mit einem Huhn auf diese Weise arbeiten möchte braucht man ein sehr zutrauliches, ausgegelichenes und unerschrockenes Tier. Es muss den nahen Umgang mit verschiedenen Menschen mögen und gewohnt sein. Hühner unterscheiden bei Menschen durchaus wen sie kennen und wen nicht. Sie erkennen Fremde sofort und distanzieren sich womöglich zuerst von ihnen. Das Huhn muss sich also gerne anfassen und streicheln lassen ..... das ist nicht bei jedem Huhn so. Viele Hühner möchten nicht festgehalten werden. Man muss bei der Wahl des Tieres als sorgfältig vorgehen. Gut ist es, wenn die Hühner als Küken schon engen Kontakt zu Menschen hatten und womöglich mit der Hand aufgezogen wurden. Aber selbst dann wollen nicht alle Tiere den engen Kontakt zum Menschen. Hühner sind halt sehr individuell. Seidenhühner eignen sich häufig gut für diese Arbeit. Sie sind ruhig und oft verschmust. Außerdem ist ihre Federstruktur so, dass sie eher an Fell erinnert und zum Streicheln gerade zu einläd. Aber auch andere Hühnerrassen sind gut geeignet. Je nach individueller Charakterausprägung des Huhns.

Ganz wichtig bei dieser Arbeit ist, dass Tiere nicht instrumentalisiert und überfordert werden. Bei alle dem darf man den Schutz der Tiere niemals aus den Augen verlieren. Die Einsätze müssen sich an den Tierschutzgesezten orientieren und dürfen nicht in Ausbeutung oder gar Quälerei enden. Man muss jederzeit im Blick haben, ob die Aktionen für das Huhn angenehm sind oder ob es sich unwohl fühlt und eigentlich lieber weg möchte. Zwangsaktionen sind absolut tabu. Man muss auch darauf achten, dass die Menschen die mit den Hühnern agieren gut und artgerecht mit den Tieren umgehen. Gegebenenfalls muss man korregierend eingreifen. Es geht bei dieser Arbeit nicht ausschließlich um das Wohl des Menschen.